Coronavirus trifft die Armen Perus besonders
Bericht von Christoph Rube-Vestweber
Aus der Perspektive eines Sozialprojekts in peruanischem Armenviertel
Die folgenden Betrachtungen beruhen auf der langjährigen Arbeit in einem Sozialprojekt in einem peruanischen Armenviertel in Chosíca, einer Stadt in der Nähe von Lima, und wollen, vor dem Hintergrund der aktuellen Armutsentwicklung im Zeichen der Corona-Pandemie, deren Spiegelung in dem genannten Armenviertel aufzeigen.
Das Projekt, das hier vorgestellt werden soll, hat seinen Beginn in einer Initiative eines Auslandsschullehrers, der an der Deutschen Schule in Chosica tätig war und der zusammen mit einem Priester in einem Armenviertel von Chosica (Quirio) eine „Suppenküche“ für die arme Bevölkerung gründete. Das dafür benötigte Geld sammelten SchülerInnen und LehrerInnen im Rahmen eines Schulprojektes einer Gesamtschule in Deutschland. Das Projekt hat sich über 20 Jahre sowohl in Peru (Bau eines Comedors, Bau eines Kindergartens mit Spielplatz) als auch in Deutschland (Vereinsgründung mit ca. 60 Mitgliedern) weiterentwickelt. Heutzutage gibt es zwei Schulen in Marburg und Niederwalgern, an denen in LehrerInnen-SchülerInnen-Gruppen in Form von Arbeitsgemeinschaften und im Unterricht im Zusammenhang mit dem Projekt entwicklungspolitische Bildungsarbeit geleistet wird.
Dabei wird deutlich, dass es nicht die große Gesamtlösung mit immer mehr Geldeinsatz gibt, sondern der Weg zum Erfolg über eher kleine Hilfen für die Armen, die einen Anstoß zur Eigenentwicklung geben, führt.
Aktuell trifft besonders das Coronavirus die Armen Perus. Mehr: Coronavirus und Armut in Peru
Fotos in Reihenfolge: Blick auf Quirio / oberer Teil von Quirio „Nueva esperanza“ / Warten auf die Verteilung von Schulsachen vor dem Projektgebäude / Besprechung im Kindergarten mit Mitarbeiterinnen und Vereinsvorstand / Kinder in Quirio
Fotos von: Maria Grazia Guainazzo, Chosíca
Reihe LAF–Interviews auf Facebook und YouTube zur Coronapandemie in Lateinamerika
PERU COVID-19 – Mosaico de vo[c/z]es: Almendra und die anderen Freiwilligen von Conectar para actuar – PERÚ stellen ihr Projekt vor, bei dem sie Körbe an vulnerable Familien in Lima und in anderen Städten verteilen.