Bestätigung für den Mann mit der Kettensäge?
📍Onlineveranstaltung via Zoom
👉 Anmeldung: Zwischenwahlen in Argentinien
🇦🇷 Nach Jahren der Inflation und Wirtschaftskrisen wählten die Argentinier:innen im November 2023 etwas Neues – etwas Radikales: Javier Milei, einen Außenseiter ohne politische Erfahrung, der versprach, es mit dem Establishment aufzunehmen, den Staat zu sanieren, indem er ihn “kleinholzt”.
Der politische Newcomer und Ökonom kündigte ein “Wirtschaftswunder per Kettensäge” an. Die Mittel: massive Kürzungen der Staatsausgaben, Abbau von Sozialgesetzen und Regularien, Lockerung von Umweltauflagen, Steuersenkungen und die Stärkung des argentinischen Peso. Dies sollte den Motor für die Wirtschaft anschmeißen: Schwerindustrie, Lithium- und Kupferabbau, Gas- und Ölexporte sowie erneuerbare Energien.
Doch Mileis “Revolution” und seine Proklamation eines „neuen Argentinien“ zielten weit über den wirtschaftlichen Bereich hinaus und schlossen auch einen Kulturkampf mit ein – gegen progressive Akteur:innen, die sich intersektional für Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Diversität engagieren.
Zwei Jahre nach Beginn seiner Regierung und kurz nach den Zwischenwahlen 2025 wollen wir eine Bilanz ziehen:
- Was wurde erreicht und was sind die Kosten seiner Wirtschaftsstrategie und Politik? Wer profitiert, wer zahlt den Preis?
- Wie konnte Milei Teile seiner Politik durchsetzen, obwohl er im Parlament über keine Mehrheit verfügt?
- Konnten die wirtschaftlichen Anfangserfolge – Inflationsreduktion und Haushaltssanierung – verstetigt und in eine widerspruchsfreie und zukunftsfähige Wachstumsstrategie integriert werden?
- Hat es das von einigen nationalen und internationalen Ökonom:innen bejubelte “menschengemachte Wunder“ gegeben oder ist der Aufschwung eine Illusion?
- Welche gesellschaftlichen und kulturellen Verwundungen hat die Mileische “Revolution” bislang hinterlassen?
- Wie reagiert die parlamentarische und außerparlamentarische Opposition auf die Mileische Radikalkur?
- Wie lassen sich die Ergebnisse der Oktoberwahlen bewerten und welche wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungsszenarien zeichnen sich ab?
Diese und weitere zentrale Fragen diskutieren wir mit drei Expert:innen.
Podiumsteilnehmer:innen:
María Julia Eliosoff – Ökonomin mit Schwerpunkt feministische Ökonomie und Fiskalpolitik, Projektkoordinatorin der FES und Universitätsdozentin
Mariano Schuster – Redakteur der Nueva Sociedad; publiziert unter anderem in Políticas de la memoria, Le Monde Diplomatique und Letras Libres
Sebastián Lacunza – Journalist, politischer Kolumnist des elDiarioAR und Korrespondent der US-Nachrichtenagentur REDD sowie von Reporter ohne Grenzen
Moderation: Klaus Bodemer (LAF Berlin e.V.)
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Eine Veranstaltung des LAF Berlin e.V. in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche.
Foto Credits: Gage Skidmore, President of Argentina Javier Milei speaking at the 2025 Conservative Political Action Conference (CPAC), CC BY-SA 2.0.

