Datum/Uhrzeit

Do, 20.02.2020
19:00 – ca. 21:00 Uhr

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Teilnahme kostenlos, Anmeldung erforderlich

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Vergessenes Haiti

Die Lage der Menschen in Haiti spitzt sich dramatisch zu – und die Welt schaut weg. Kein Interesse. Das an der Peripherie des Kapitalismus gelegene Land gilt als hoffnungslos verloren. Haiti – ein heute paralysiertes Land (payeí lòk), ein anscheinend unrettbar gescheiterter Staat.

Seit über einem Jahr protestieren Hunderttausende gegen die hohen Energiepreise und Inflation, Korruption sowie schlechte Regierungsführung, gegen Lebensmittelknappheit und Hunger, die eklatanten Einkommensunterschiede und Repression. Nun gibt es kein funktionierendes Parlament mehr, Wahlen wurden nicht anberaumt. Schuld an dieser Situation hat aus Sicht der Protestierenden der von den USA gestützte Präsident Moïse. Gefordert wird nicht nur dessen Rücktritt, sondern eine „Neugründung“ des Landes. Wir beleuchten die historischen und strukturellen Hintergründe der aktuellen Krise:

  • Welche unmittelbaren Ursachenhaben die Proteste? Wer trägt sie? Ihre Ziele?
  • Welche der zahlreichen Krisen – soziale, ökologische, ökonomische, politische – sind für das Land und die Menschen die fürchterlichsten? Worin unterscheidet sich Haiti von anderen Ländern der Karibik?
  • Welche Verantwortung trägt die internationale Gemeinschaft, allen voran die USA? Die UN?
  • Was brachte die humanitäre Hilfe zur Erdbebenkatastrophe? Eine Zehnjahresbilanz der deutschen NGOs

In einem zweiten Teil wenden wir uns individuellen und kollektiven Wegen aus den Krisen zu:

  • Migration und Rücküberweisungen: wie bedeutend sind sie? Was, wenn diese ausbleiben?
  • die agrarökologische Bewegung: Beispiele für erfolgreichen Überlebenskampf
  • Politische Lösung durch regimechange: Wie die Zivilgesellschaft stärken und gleichzeitig einen starken demokratischen und effizienten Staat aufbauen? Was fordert die Opposition?Wie stark und wie geeint ist sie? Gibt es Chancen auf eine „Rekonstruktion“ des Landes?

Podium mit Wilfrid Edouard (Ayiti), Kirsten Bredenbeck (Brot für die Welt) und Kurt Habermeier (ehem. Misereor). Moderation Achim Wachendorfer

Eintritt frei. Einlass zwischen 18 Uhr 30 und 19 Uhr. anmeldung@lateinamerikaforum-berlin.de

Ort: Bismarckstr. 101, 5. Etage bei SEKIS,  10625 Berlin, Eingang Weimarer Str.!
Verkehr:  U2 Deutsche Oper

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Zu den Podiumsteilnehmenden:

Wilfrid Edouard, Soziologe; Sprach- und Vorbereitungsreferent von EntwicklungshelferInnen für Westsfrika beim Deutschen Entwicklungsdienst (DED) Tätigkeiten mit dem DED in Niger, Kamerun und Mali. Unterstützt zusammen mit seiner Frau Anna das Kleinprojekt“Haiti – projet education”..

Kirsten Bredenbeck,Diplom-Volkswirtin, seit Januar 2012 bei Brot für die Welt, seit Ende 2013 Zusammenarbeit mit Organisationen in Haiti. Von 2003 bis einschließlich 2011 Geschäftsführerin des Brasilien-Netzwerks KoBra, wo sie ab 2002 nach ihrer Rückkehr aus Brasilien ihre Arbeit aufnahm. In Brasilien arbeitete Kirsten Bredenbeck von 1999 bis 2001 über den DED bei einem nordostbrasilianischen Landfrauennetzwerk.

Kurt Habermeier, Ethnologe, Fachkraft des Weltfriedensdienst (WFD) in Mosambik und DED in Nordost-Brasilien, sowie Berater für agrarökologische Programme und Bauernorganisationen mit Misereor in Haiti.

Zur weiteren Info: #Haiti

TRT World Anti-government protests in Haiti have continued to rock the capital of Port-au-Prince. Protesters are calling on President Jovenel Moise to step down, blaming him for fuel shortages, corruption and rising inflation. Hier Film

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