…welcher Tourismus ist der beste für das Land?
2017 wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung erklärt.
Heute stehen wieder viele Länder Lateinamerikas mit leeren Staatskassen da. Was liegt näher, als verstärkt auf den angeblichen Alleskönner Tourismus zu setzen: der die Wirtschaft nachhaltig ankurbelt und Devisen bringt, Arbeitsplätze schafft und bildet, bewirken kann, dass die Umwelt geschützt wird, nebenbei noch die Armut bekämpft, lokale Lebensmittelproduktion und das Handwerk fördert, zum Erhalt von Kulturgütern und zur Völkerverständigung beiträgt?
Doch da sind die Kritiker, die Wasser in den Wein gießen. Sie bemängeln, dass insbesondeere der Massentourismus einhergehen kann mit hohem Ressourcenverbrauch, negativen Folgen für Klima und Umwelt, Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten, Zerstörung von Sozial- und Preisgefügen – kurz sie kritisieren, dass die „Sickereffekte“ gar nicht so hoch und so positiv sind, wie behauptet. Sollte die Besucherzahl für bestimmte touristische Ziele begrenzt werden?
Ob und welche internationale Touristen kommen, hängt ab von Angebot und Image eines Landes, Infrastruktur, Sicherheitslage, intakter Natur etc. . Zur Imageverbesserung greifen Regierungen in letzter Zeit verstärkt zur Zertifizierung nach Nachhaltigkeitskriterien. Bringt das was? .
Welchen Tourismus ziehen Länder wie Ekuador oder Costa Rica vor? Massentourismus mit all inclusive Angeboten oder eher einen sanften, sozialverträglichen Ökotourismus? Diese und andere Fragen wollen wir erörtern mit den Botschaftern beider Länder S.E. Dr. Diego Morejón Pazmiño und S.E. Sr. Giancarlo Luconi Coen. Über ein interessantes Praxisbeispiel berichtet Belkin Soza. Sie ist Administratorin im Bereich Educación Ambiental für Kinder und Jugendliche bei der nicaraguanischen Organisation SONATI.
Einführen in die Veranstaltung wird Antje Monshausen, Leiterin der Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt. Tourism Watch engagiert sich für einen nachhaltigen, sozial verantwortlichen und umweltverträglichen Tourismus.
Doch wäre es unter Aspekten des Klimaschutzes nicht am besten, wenn die Tourist/innen zu Hause blieben? Tropical Island statt Cancún?
Die Beiträge werden teilweise auf Spanisch gehalten.
Moderation: Dr. Werner Würtele, Präsident des Lateinamerika-Forums Berlin e.V.
Wir freuen uns über Ihren Besuch! Eintritt frei, Spenden erwünscht.
Bitte melden Sie sich an: anmeldung@lateinamerikaforum-berlin.de
Foto: Machu Picchu, ©Werner Würtele
Fotos von Veranstaltung Bernd Schulze: