Wirtschaftskrise, Umweltzerstörung und politische Turbulenzen
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📢 Bolivien hat gewählt! Am 19. Oktober gewann Rodrigo Paz Pereira (Partido Demócrata Cristiano, PDC) die Stichwahl und wird Präsident des Landes. Paz setzte sich in sechs der neun Departamentos durch.
Die Wahl bestätigt das Ergebnis des ersten Wahlgangs vom 17. August, aus dem Paz Pereira – gefolgt von dem ultrarechten Kandidaten Jorge Tuto Quiroga (Libre) – als Sieger hervorging.
Rodrigo Paz gilt als gemäßigter Rechtsliberaler. Sein Erfolg ist vor allem jenen Wähler:innen zuzuschreiben, die sich eine Erneuerung und Modernisierung mit sozialem Gesicht sowie einen entscheidenden Kampf gegen Korruption wünschen.
Der Wahlausgang markiert zugleich das vorläufige Ende der zwei Jahrzehnte andauernden politischen Dominanz der Partei Movimiento al Socialismo (MAS), der auch der scheidende Präsident Luis Arce angehört.
Die MAS hatte unter Evo Morales das Land einst tiefgreifend verändert. Doch nach dem Einbruch der internationalen Ressourcenpreise ab 2014 und der Erschöpfung der eigenen Gasvorkommen führte Arce das auf Gasexporte und Extraktivismus basierende Staatsmodell des sogenannten „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in den wirtschaftlichen Ruin.
Der neue Präsident steht vor enormen Herausforderungen: Er muss nicht nur Boliviens Wirtschaft sanieren, sondern ist auch mit der politischen Spaltung des Landes konfrontiert. Hinzu kommt eine durch Extraktivismus ausgelöste massive Umweltkrise, das Desaster der verheerenden Brände in Amazonien sowie das drängende Thema der Einhaltung der Rechte Indigener Gemeinschaften.
- Was ist gesellschaftspolitisch von dem neuen Präsidenten zu erwarten, und welche Maßnahmen wird er zur Korruptionsbekämpfung ergreifen?
- Welche sozialen Errungenschaften der MAS- Regierung bleiben erhalten?
- Wie wird die Opposition, insbesondere Evo Morales, auf die neue politische Konstellation reagieren?
- Wie könnte sich die Zukunft des bolivianischen Amazonasgebiets unter einer rechten Regierung entwickeln?
- Werden Agrarpolitik und Extraktivismus weiterhin auf Kosten von Umwelt und Bevölkerung vorangetrieben, und stehen die Rechte Indigener Gemeinschaften auch künftig auf der Agenda?
Diese und weitere zentrale Fragen diskutieren wir mit drei Expert:innen aus Bolivien.
Podiumsteilnehmer:innen:
Nancy Chambi – Vorsitzende des Gemeinderats Alto Beni
Gonzalo Chávez – Ökonom und Universitätsprofessor
Alcides Vadillo – Regionaldirektor der Fundación Tierra in Santa Cruz
Moderation: Juliana Ströbele-Gregor (LAF Berlin e.V.)
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an: kontakt@lateinamerikaforum-berlin.de
Die Veranstaltung findet auf Spanisch mit Simultandolmetschung ins Deutsche statt. Eine Aktivität des LAF Berlin e.V. im Rahmen der Initiative „Berlin aktiv im Klima-Bündnis“.
Foto Credits: PARLASUR, Elecciones Bolivia 1ra vuelta

